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Elternzeit im Camper

Ein Sommer in Schweden, drei Monate durch Europa oder über den Winter an die Costa Brava – die Elternzeit mit dem Nachwuchs im Camper zu verbringen und dabei die Ziele anzusteuern, für die sonst kaum Zeit ist. Das haben frischgebackene Mamas und Papas heute fast schon standardmäßig auf ihrer Bucketlist. Und das ist auch eine hervorragende Idee!

© Nicole Blessing
Sonne, Meer und viel Zeit: Elternzeit auf Sardinien. | © Nicole Blessing
Sonne, Meer und viel Zeit: Elternzeit auf Sardinien. © Nicole Blessing

Tipps für eine gelungene Familienzeit

Zwar wird vieles nicht so ablaufen wie in den 24-Stunden-Sonnenschein-Insta-geschönten-Erlebnisberichten, dennoch können diese Monate im Camper eine wunderbare Familienauszeit bedeuten. Dafür braucht es ein wenig Campingerfahrung, gute Reiseplanung und die für ein Kleinkind notwendige Ausstattung. Dann wird die angestrebte Familienzeit auch wirklich entspannt. Wir geben praktische Tipps und Hinweise – von Elternzeitlern für Elternzeitler.

Sonnenschutzmaßnahmen sind ein absolutes Muss auf Reisen mit Kind. | © Nicole Blessing
Sonnenschutzmaßnahmen sind ein absolutes Muss auf Reisen mit Kind. © Nicole Blessing

Vans und Kastenwagen – die Reisefahrzeuge für junge Familien

Eltern mit Säugling oder Kleinkind reisen zu knapp 80 Prozent im Van oder Kastenwagen während der freien Familienzeit, und zwar in sämtliche Regionen – vom warmen Südeuropa bis in den hohen Norden. Die Gründe reichen von „viel Strecke in wenig Zeit“ über „wir brauchen ja nicht viel“ bis hin zum finanziellen Aspekt bei Miete oder Kauf eines entsprechenden Fahrzeugs.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Es gibt weniger Stauraum und man benötigt mehr Kniffe und Tricks in puncto Packverhalten als etwa mit einem Wohnmobil oder einem Wohnwagen.

Reisetipps von Elternzeit-Paaren

Auch unsere beiden Protagonisten-Familien haben ihre Elternzeit jeweils in einem Kastenwagen verbracht. Nicole und Klaus sowie Ina und ihr Mann Sebastian berichten, warum die Elternzeit im Camper für sie unvergesslich bleibt, wie wichtig eine gute Planung ist und auf welche (Baby-)Ausstattung sie keinesfalls hätten verzichten wollen.

Nicole und Klaus waren mit ihrer Tochter Lotta im Fiat Ducato unterwegs. Die erste Reise ging nach Sardinien, zu diesem Zeitpunkt war Lotta sechs Monate alt – und viele weitere Touren folgten in den darauffolgenden Jahren, da sie sich ihre Elternzeit auf mehrere Reisejahre aufteilten. „Unsere Ziele und Wünsche waren Zeit mit der Familie zu verbringen, die Freiheit zu genießen, die Sonne zu spüren und in glasklares Wasser zu springen. Zu Hause gibt es immer etwas zu tun, Termine und Verpflichtungen warten, da bleibt die Familienzeit oft auf der Strecke. Mit unserem Camper hatten wir unser Zuhause immer dabei und waren flexibel unterwegs“, berichtet Nicole über ihre Beweggründe, die Elternzeit im Camper zu verbringen.

Ina und Sebastian waren mit ihrem damals drei Monate alten Sohn ebenfalls in mehreren Etappen unterwegs, wobei sie die zwei größten Touren in die Niederlande und nach England führten. Ein Fiat Ducato war zu dieser Zeit ihr Zuhause. „Wir haben uns auf unseren Reisen nie ausschließlich im Camper aufgehalten, sondern haben auch einen Teil der Zeit in Ferienhäusern verbracht. Der Camper war für uns eine tolle Möglichkeit, flexibel während der Fahrtage genügend Stopps einzulegen. Diese Art zu reisen hat uns die Elternzeit unterwegs erheblich erleichtert“, berichtet Ina.

Campingerfahrung ist hilfreich und sinnvoll

Beide Elternpaare hatten vor ihrer Elternzeit bereits jahrelange Campingerfahrung – ein nicht zu unterschätzender Mehrwert. Denn wie immer helfen Erfahrung und Wissen in nicht geplanten Situationen oder bei neuen Herausforderungen.

Und Camperinnen und Camper wissen: Es passiert immer etwas Unvorhersehbares, wenn man auf Reisen ist. „Wichtig ist aus meiner Sicht, dass man sich des begrenzten Platzes im Camper bewusst ist, und mit Baby natürlich noch mehr. Das Beste ist, wenn man vorher bereits ein paar Mal campen war, denn Packen im Van hat auch viel mit Übung zu tun“, berichtet Ina.

Reisen an die schönsten Plätze und der Kinderwagen ist immer dabei. | © Ina Hergeth
Reisen an die schönsten Plätze und der Kinderwagen ist immer dabei. © Ina Hergeth

Reiseziel und Route bewusst planen

Gerade mit einem kleinen Kind an Bord sind sowohl das Ziel als auch die Route zwei wesentliche Faktoren für eine gelungene Elternzeit. Stellt sich doch erfahrenen Camperinnen schon die Frage, ob bei einer Reise ans Nordkap oder Tausenden von Kilometern Fahrstrecke in nur wenigen Tagen die Wünsche der Eltern über der viel gepriesenen Familienzeit stehen?!

Ihr Reiseziel haben auch Nicole und ihre Familie bewusst gewählt: „Mit unserer damals sechs Monate alten Tochter haben wir uns bei unserer ersten Reise für Sardinien entschieden, weil wir zuvor schon zwei Mal auf der Insel waren und uns mit dem System der Stell- und Campingplätze auskannten sowie einige Ecken wussten, an denen wir auch einmal frei übernachten konnten. Grundsätzlich lese ich mich in neue Reiseziele immer ein, recherchiere im Vorfeld wichtige Informationen und suche die Ziele aus, die wir gerne sehen würden. Die Planung wird aber grundsätzlich unterwegs angepasst und verändert, je nach neuen Ideen und Entdeckungen sowie Tipps von Einheimischen oder Reisenden, denn das macht das Unterwegssein mit dem Camper ja auch aus.“

Auch Ina und ihr Mann haben sich gezielt für ihr Reiseziel Holland entschieden. „Bei uns sind es die Niederlande geworden, da es zum einen ein wunderbares Campingland ist, wir schon zuvor einige Male dort waren und wussten, dass es auch mit Baby gut funktionieren würde.“

Sicherheitsmaßnahmen unterwegs sinnvoll wählen

Ob mit oder ohne Kind: Sicherheitsmaßnahmen auf Reisen sind immer sinnvoll. Beim Unterwegssein mit dem Camper kommen hierbei technische Sicherheitsfeatures sowie Maßnahmen zum Diebstahl- und Einbruchschutz aufs Tableau. Diesbezüglich empfehlen wir, die Maßnahmen entsprechend der Reiseroute und -länder sowie nach dem persönlichen Sicherheitsgefühl zu wählen.

Sinnvoll packen und notwendige Ausstattung auswählen

Junge Familien, die im Van oder Kastenwagen unterwegs sind, benötigen weniger technische Sonderausstattung oder spezielle Features. Die Kernpunkte sind: viel Stauraum und eine geschickte Packweise. Das können Sie mittels DIY-Regalen, Stauraumwundern oder Organizern erreichen. Falls Sie Fahrräder mitnehmen möchten, sind bei den Trägersystemen vor allem schwenkbare Modelle zu empfehlen, damit Sie jederzeit freien Zugang zu den Hecktüren haben – das erleichtert den Zugang zum wichtigen Stauraum unter dem Bett. Möchten Sie weitere Umbauten vornehmen oder sich Inspirationen holen? Im AL-KO Webstore für Caravaning-Zubehör finden Sie diverse Nützlichkeiten.

SAWIKO stellt den neuen TRIGO-VAN vor: ein komfortables Heckträgersystem für Kastenwagen.© AL-KO Vehicle Technology Group

Die Packlisten-Top-3 für unterwegs

Unsere Protagonisten halten folgende Utensilien für das wichtigste Equipment auf Reisen mit einem Kleinkind: „Lieblingsspielzeug, Nudeln und Ibuprofen dürfen auf keinen Fall fehlen“, sagt Nicole. Für Ina ist diese Ausstattung unverzichtbar: „Markise, Extra-Fach für Wickelsachen und Feuchttücher. Die Markise hat sich als sehr praktisch erwiesen, da wir uns auch bei leichtem Regen oder Sonne draußen aufhalten konnten.“ Und Ina hat noch einen Packtipp: „Wir haben ein Fach im Camper nur für Wickelsachen wie Windeln, Feuchttücher, Cremes und Co. eingerichtet. So hatten wir alles, was man oft schnell braucht, an einem Ort und mussten nie lange danach suchen.“

Darüber hinaus zählt folgendes Baby-Equipment während der Elternzeit im Camper zu den Must-haves: 

  • Kinderwagen
  • Baby-Schale oder Tragetuch
  • Baby-Badewanne oder Mini-Planschbecken
  • Baby-Reisebett
  • Wickeltasche und -unterlage
  • Reisehochstuhl
  • Spieldecke
  • Spielzeug und Stofftiere
  • Sonnencreme und Mückenschutz für Kinder
  • individuelles Equipment

Hinweis: Reisedokumente, Impfpässe und Gesundheitskarte sollten bei einer Reise mit Kleinkind immer parat und aktuell sein, damit es im Notfall schnell geht. Auch eine entsprechende Reise- oder Auslandskrankenversicherung ist für alle Reisenden wichtig.

Das Besondere an der Elternzeit im Camper – ein persönliches Fazit

Und nun das persönliche Fazit unserer Elternzeit-Reisenden: Was waren die besten Momente der Tour und weshalb war die Familienzeit im Camper die richtige Entscheidung?

„Dank des Campers konnten wir unvergessliche Reisen unternehmen, die mit einem normalen Pkw im ersten Lebensjahr unseres Kindes vermutlich nicht in Reichweite gewesen wären.“ (Ina)

Als besonderen Moment während ihrer Zeit in den Niederlanden und in England erinnert sich Ina gerne an das Aufstehen: „Wenn wir morgens zusammen aufgewacht sind, aus dem Fenster in die Natur geschaut haben und gemütlich mit einem Kaffee in den Tag gestartet sind – das war fast täglich aufs Neue mein persönlicher Lieblings-Reisemoment!“

„Weil wir die gemeinsame Freiheit an besonderen Plätzen genießen konnten.“ (Nicole)

Zu den ganz besonderen Momenten ihrer Reisen zählt Nicole: „Lotta hat mit ihren sechs Monaten im Sand am Strand sitzen gelernt, eine schönere Umgebung kann es doch gar nicht geben. Außerdem haben wir unterwegs sehr nette Urlaubsbekanntschaften geschlossen, wovon heute noch eine Familie zu unseren besten Freunden zählt.“

Wir wünschen allen Elternzeit-Reisenden unvergessliche Touren!

Babyhände im Sand und viel Zeit im Gepäck. | © Nicole Blessing
Babyhände im Sand und viel Zeit im Gepäck. © Nicole Blessing