Fahren mit dem Campingfahrzeug: Wie Sie Notsituationen vermeiden
Urlaub mit dem Wohnmobil oder Caravan bedeutet Freiheit und Abenteuer, aber auch für geübte Fahrer eine besondere Herausforderung, vor allem nach einer längeren Saisonpause. Und egal, ob Sie Neu-Camper oder schon viele Jahre unterwegs sind – eine Notsituation kann immer eintreten. In diesem Beitrag geben wir Ihnen Tipps zum Vermeiden solcher gefährlichen Fahrsituationen an die Hand.


Das Wichtigste in Kürze
- Um die Gefahr für Notsituationen zu minimieren, können Sie mit einer geübten Fahrweise und korrekter Beladung vorbeugen.
- Sollte es zu einer Gefahr während des Fahrens kommen, behalten Sie für korrektes Bremsen die “drei F” im Gedächtnis: frühzeitig, fest und fortdauernd.
- Sicherheitssysteme können beim Fahren mit dem Camper unterstützen und lassen sich meist komfortabel nachrüsten.
Testfahrten auf bekannten Strecken
Testen Sie das Fahren mit Ihrem Campingfahrzeug zunächst auf bekannten, nicht so vielbefahrenen Strecken. Das ist sowohl beim Kauf eines neuen Campers sinnvoll als auch nach einer saisonalen Pause. Übung sorgt immer für Sicherheit.
Wenn Sie noch mehr Praxis bekommen und auf mögliche Gefahrensituationen bestens vorbereitet sein möchten, empfiehlt sich ein Fahrsicherheitstraining, wie es etwa vom ADAC angeboten wird. Solch ein Training dient dazu, das Fahrzeug und die darin verbauten Sicherheitskomponenten genauer kennenzulernen und das richtige Verhalten in gefährlichen Fahrsituationen zu üben.
Campingfahrzeug korrekt beladen
Ob Campervan, Wohnmobil oder Wohnwagen: Eine korrekte Beladung ist einer der wichtigsten Faktoren für eine sichere Fahrt. Denn bei einer Vollbremsung oder einem eventuellen Aufprall können selbst kleine, leichte Gegenstände zu echten Gefahren werden, außerdem kann das Fahrzeug schneller ins Schleudern geraten, wenn die Beladung nicht richtig verteilt ist.
Vorausschauend fahren
Eine vorausschauende Fahrweise ist grundsätzlich die beste Vorsorge, um Unfälle zu vermeiden. Dazu gehört rechtzeitiges Bremsen genauso wie unnötige Überholmanöver zu vermeiden. Wohldosiertes Lenken minimiert ebenfalls ein Schleudern.
Ausweichmanöver und Vollbremsung – aber richtig
Trotz aller Vorsicht im Straßenverkehr kann es jederzeit zu einer Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver kommen, daran müssen Sie selbst gar keine Schuld tragen. Für das Bremsen merken Sie sich am besten die “drei F”: frühzeitig, fest und fortdauernd! Je schneller und kräftiger Sie bremsen, desto eher kommt Ihr Fahrzeug zum kompletten Stillstand. Die korrekte Armhaltung – beide Hände in Viertel-vor-drei-Stellung am Lenkrad – dient ebenfalls der Stabilität und sorgt dafür, dass Sie als Fahrer nicht verkrampfen.
Wie wichtig funktionierende und bestens eingestellte Bremsen sind, liegt auf der Hand. AL-KO Serviceleiter Florian Vorreiter zeigt in den folgenden Videos gemeinsam mit Dennis von Gogo4Camper, wie man richtig mit dem Wohnwagen und Anhänger bremst. In Teil 1 gehen sie auf die Funktion und Technik der Auflaufbremse ein, in Teil 2 sprechen sie Situationen und Fehler an, die es zu vermeiden gilt.
Unterstützende Sicherheitssysteme nutzen
Bei aller Fahrsicherheit, die mit jedem zunehmenden Kilometer wächst: Innovative Technologien können Sie beim Fahren mit Ihrem Campingfahrzeug unterstützen.
Stabilisierungskupplung AKS von AL-KO
Die Stabilisierungskupplung AKS von AL-KO etwa verringert Schlinger- und Nickbewegungen bereits im Ansatz und sorgt damit bei Anhängern bis zu drei Tonnen Gesamtgewicht für sicheres und entspanntes Reisen. Vor allem bei Einwirkungen wie Unebenheiten auf der Fahrbahn, Seitenwind oder dem Herausfahren aus Windschatten von Lkw verzögert und mindert sie aufkommende Schlingerbewegungen des Gespanns. Die Stabilisierungskupplung wird anstelle der Kugelkupplung an der Deichsel des Wohnwagens montiert.
Anti-Schleuder-System ATC
Auch das Anti-Schleuder-System ATC sorgt für mehr Fahrstabilität: Wohnwagen haben eine große Angriffsfläche und neigen dazu, sensibler als ein Pkw auf Einwirkungen wie Ausweichmanöver, Überholvorgänge oder Windböen zu reagieren. Die Folge: Schleudergefahr. Das ATC erkennt und korrigiert ein sich anbahnendes Schleudern schon, bevor es für Sie zu einem Problem wird. Das System wird an der Hinterachse montiert. Eingebaute Sensoren erkennen, wenn sich der Anhänger gefährlich aufschaukelt und unterbindet über Bowdenzüge die Bremsen des Anhängers. Durch das kurze Abbremsen des Anhängers wird das Gespann gestreckt und wieder gerade gezogen. So reduziert sich die Querbeschleunigung und die Fahrsituation beruhigt sich sofort.
Selbstnachstellende Trommelbremse AAA
Die selbstnachstellende Trommelbremse AAA (AL-KO Automatic Adjustment) für Caravans springt immer dann ein, wenn das Spiel zwischen Bremsbacken und Trommel durch Verschleiß zu groß wird. Erfolgt dann eine kräftige Betriebsbremsung, wird das Spiel wieder automatisch verringert. Voraussetzung ist natürlich eine Grundeinstellung der Bremse und das Einhalten der Wartungsintervalle mit der erforderlichen Pflege in einer Fachwerkstatt.
Unterstützende Systeme sind für das Fahren mit einem Campingfahrzeug empfehlenswert, da sie in Extremsituationen mögliche Fahrfehler abmildern oder sogar eliminieren – und sie können auch bequem in älteren Fahrzeugen nachgerüstet werden. Wir wünschen Ihnen eine sichere, entspannte Fahrt in den Urlaub mit Ihrem Camper!
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